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Was ist Ergotherapie?

Ergotherapie unterstützt und begleitet Menschen jedes Alters, die in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder von Einschränkung bedroht sind. Ziel ist, sie bei der Durchführung für sie bedeutungsvoller Betätigungen in den Bereichen Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit in ihrer persönlichen Umwelt zu stärken. Hierbei dienen spezifische Aktivitäten, Umweltanpassung und Beratung dazu, dem Menschen Handlungsfähigkeit im Alltag, gesellschaftliche Teilhabe und eine Verbesserung seiner Lebensqualität zu ermöglichen.

Funktionsorientierte Methode

  • Wiederherstellen, Steigern oder Erhalten der motorischen Funktionen z. B. mittels manueller Therapie, Weichteiltechniken, PNF, Faszientechniken (auch Geräte unterstützt)
  • Schall- und Ultraschallbehandlung
  • TENS
  • EMS-Training, Elektromyostimulation
  • FDM
  • Übungen zur Gelenkmobilisation und Muskelaufbau/-stärkung
  • Bewegungsübungen jeder Art mit oder ohne Gewicht/Widerstand
  • Narbenbehandlung nach Verletzung oder OP
  • Therapiemittel: verschiedenste Sportgeräte, Verschiedene Gewichte/Widerstände, Geräte und Anlagen um Widerstände aufzuheben

Kompetenzzentrierte Methode

  • Erwerb und Training von bedeutungsvollen Aufgaben aus dem Alltag der Klienten
  • Übungen aus dem lebenspraktischen und Freizeitbereich
  • Erwerb verlorengegangener oder nicht vorhandener Fähigkeiten
  • Einsatz ausgewählter handwerklicher Techniken

Ausdruckzentrierte Methode

  • Verwendung von Therapiemitteln in kreativ-gestalterischer Form als Ausdrucksmittel, Mittel zur Darstellung, Kommunikationsmittel
  • Themen frei und gefühlsbetont ermöglichen Personennähe
  • Therapiemittel: Musik, Materialien

Interaktionelle Methode

  • Gruppendynamischer Prozess (Auseinandersetzung in der Gruppe, Miteinander in der Gruppe)
  • Die Teilnehmer können verschiedene Positionen innerhalb der Gruppe einnehmen

Es ist jedoch schwierig, diese vier Behandlungsformen rigoros voneinander zu trennen, so dass oftmals eine Verknüpfung verschiedener Ansätze in die Behandlung einfließt. Die oben genannten Methoden mit ihren entsprechenden Medien führen dann zu folgenden Gruppenarbeiten im stationären Bereich.

Sensorische Integrationstherapie

Die Sensorische Integrationstherapie gilt als ein wichtiger Therapieansatz der Ergotherapie. Sie wurde um 1976 durch die Psychologin und Ergotherapeutin Anna Jean Ayres entwickelt und dient zur Verbesserung der sensorischen Integration, also zur besseren Verarbeitung von Sinnesreizen im zentralen Nervensystem. Wesentliches Mittel in der Sensorischen Integrationstherapie ist das gezielte Setzen von Reizen durch den Therapeuten.

Die Sensorische Integrationstherapie wird vor allem bei Kindern mit Entwicklungsverzögerungen und Aufmerksamkeitsstörungen eingesetzt, außerdem werden Störungen von Grob- und Feinmotorik, psychosomatische Probleme und Behinderungen mit der Sensorischen Integrationstherapie behandelt. Im Bereich Geriatrie hat sich die Ergotherapeutin Gudrun Schaade in den letzten Jahren zunehmend mit den Möglichkeiten und Grenzen der Sensorischen Integrationstherapie bei demenziell erkrankten Menschen auseinandergesetzt.

Quelle: Wikipedia
https://de.wikipedia.org/wiki/Ergotherapie#Therapiemethoden